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Nordkaptour 2012

Mit dem Motorrad nach Norwegen zum Nordkap, ein lang gehegter Traum wird war gemacht. Bestimmt schon 5 Jahre hatten wir uns vorgenommen diese Fahrt durchzuführen, immer wieder ist etwas dazwischen gekommen, aber jetzt wirds!   Schwein und Didi starten zum Kap.

Am 16. Juni 2012 am Nachmittag legt die Fähre nach Helsinki ab. Die Überfahrt dauert 30 Stunden. Wir haben uns für die "kurze" Route durch Finnland entschieden, der Plan ist so schnell wie möglich zum Kap zu fahren, anzuschlagen und dann gemächlich an der Norwegischen Atlantikküste nach Süden zu fahren.

Die Fahrt nach Rostock zur Fähre war schon ein Abenteuer, kaum das wir die Motorräder in Nienburg angelassen hatten fing es an zu regnen. Bis Magdeburg schüttete es wie aus Kübeln, weil man ja hart ist wird natürlich die Regenpelle nicht übergezogen. In MD waren wir durch, bis Berlin wieder trocken und ab Berlin schiffte es wieder heftig, so das wir bald wieder durchnässt waren. Wir waren pünktlich an der Fähre aber durch bis auf den Schlüpper und in den Stiefeln schwappte das Wasser. 

      Auf der Fähre, in der Kabine wurden die Klamotten zum trocknen aufgehängt und der Fön abwechseln in die Stiefel gesteckt. Kaum auf See wurde das Wetter besser. Im leichten Sportdrinkerdress gings an Deck erstma an Bier zischen.

Die Überfahrt fand bei Kaiserwetter statt und in Helsinki war alles trocken.

Der erste Fahrtag führte uns 850km quer durch Finnland bis nach Rovianiemi. Davon nur 130km Autobahn, Rest Landstrasse.

Am nächsten Tag wurde der Weihnachtsmann in Rovianiemi besucht und der Polarkreis in Richtung Norden überschritten. Eine Hütte haben wir uns dann ca 120 km südlich des Nordkap, aber schon in Norwegen gesucht. Abends warteten wir das es dunkel wird, ein sinnloses Unterfangen, so weit im Norden.

 
Jetzt ging es zum Nordkap, das Wetter war lausig aber wenigstens regnete es nicht. 5-6 Grad Celsius und Nebel, das man nach ner halben Stunde de Lungenflügel ausschöpfen mußte. So empfing uns der "nördlichste" Punkt Europas.

Erst mal war fast nichts zu sehen. Nach 2 Stunden klarte es aber etwas auf. 

Ab jetzt ging es wieder nach Süden. Nächstes großes Ziel war Narvik.

Hier sahen wir uns das Wrack des deutschen Zerstörers "Georg Thiele" an. Der Zerstörer wurde im Rombaksfjord im Jahre 1940 bei der Besetzung Norwegens durch das Deutsche Reich auf Land gesetzt nachdem alle Munition verschossen war und der Ausweg aus dem Fjord von der englischen Flotte versperrt wurde.

Der Weg zum Wrack ist nicht erschlossen, man muss über Felsen, schräge Hänge und bemooste Flächen klettern und einen Graben überwinden, welcher voll Wasser steht. Auf dem Rückweg hat uns dann die Flut fast noch den Weg versperrt, 10 Min später und wir hätten die Hosen runterlassen müssen. 

Ich weiß nicht mehr wie oft wir mit der Fähre einen Fjord überwinden mußten, aber das klappt wirklich prima in Norwegen. Länger als ne halbe Stunde wartet man nicht am Anleger. So ne Minikreuzfahrt is ja auch nich verkehrt, man kann die Aussicht auf die atemberaubende Natur genießen.
Durch Zufall sind wir während der Fahrt auf einen Wegweiser zum Motorradtreffen in Bodö gestoßen. Weil das nur ein kleiner Umweg war sind wir hingefahren.

Die Saltfjellrallyet des Bodö MC. Ein schönes kleines Treffen, wobei uns versichert wurde das man in Norwegen Freitags zur Party kommen muss weil da immer richtig was los ist. Wir waren Samstags da und trotzdem war es geil, sofort von den Norwegern mit offenen Armen empfangen worden. Interessant war, das man den Eintrittspreis mit der Kreditkarte bezahlen konnte und das da alles Essen schon mit bezahlt ist.

Der Bodö MC feiert 2014 sein 45 Jähriges Bestehen. Ein Grund noch mal hinzufahren?

Mal sehen ob wer mitkommt.

Weiter ging es Richtung Trondheim, unterwegs noch einen Deutschen Geschützturm besichtigt.

In Trondheim einen Reifenhändler ausfindig gemacht und Schwein seiner MT-01 einen neuen Vorderreifen spendiert. Nicht die Reifenmitte war abgefahren sondern die Flanken waren total blank.

Richtung Süden über den Atlantikweg, den Trollstieg und mit der Fähre durch den Geirangerfjord. 

Weiter Richtung Süden, das Wetter verschlechterte sich von Tag zu Tag. Zuletzt regnete es mehr als es trocken war, Krisensitzung.

Laut Wetterbericht: Die komplette kommende Woche Regen über der südlichen Atlantikküste.

 Man kann in Norwegen auch bei Regen recht manierlich Motorrad fahren, aber der Spass bleibt auf der Strecke. Schweren Herzens entschieden wir uns dafür die Reise zu verkürzen. Leider sind wir dadurch nicht mehr nach Bergen gekommen, sondern sind weiter im Inland nach Kristiansand gefahren.

In Kristiansand sind wir dann noch 2 Tage geblieben und haben uns die 42cm Geschützstellung der Wehrmacht aus dem 2.Weltkrieg angesehen. Ein Geschütz von Vieren ist noch erhalten, ein Riesen Ding. Ursprünglich standen in Norwegen 4 Kanonen und in Dänemark auch, damit wurde die Einfahrt in die Ostsee gesichert.

Am letzten Tag in Norwegen wurde Abends die Erfolgszigarre geraucht. Am nächsten Tag ging es mit der Schnellfähre nach Dänemark, inklusive Pausenunterhaltung einiger betrunkener Mädels.

Die Heimreise nach Deutschland war dann nur noch eine Autobahnjagd.

Fazit der Reise:

15 Tage, 6800 km, Ausfälle: 1 Vorderreifen abgefahren

Ein fantastischer Motorradurlaub!

Bleibt die Frage:  Wer kommt 2014 mit nach Bodö?