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Kradwanderung Normandie 2008

Mit der Idee, die Kriegsschauplätze in der Normandie zu besichtigen trugen sich Didi und Schwein schon länger herum, schnell wurde die Truppe mit Sven und Christian (Mutti) komplett. Die Anderen waren andersseitig verhindert. Das mit dem Motorrad gefahren wird versteht sich von selbst.

Diesmal wurde nicht viel geplant, es ging einfach am 29. Juni um 5.00 Uhr los. Am selben Tag um 20.00 Uhr waren wir auf dem 4**** Zeltplatz in Port-en-Bessin. 15 Stunden, 1210 Kilometer, auf die Wiese schmeißen und Bier zischen! (1.Tag)

An der Zeltplatzrezeption haben wir uns erst mal reichlich mit Prospekten von Sehenswürdigkeiten und Museen in der Region eingedeckt, jetzt wurde geplant was abgeht. Die Liste der Wunschziele wurde lang und länger und da wir nur eine Woche Zeit hatten bis Mutti wieder nach Engeland zum arbeeten muss, hieß es sputen.

Der Plan war, am Freitag den 4. Juli von Port-en-Bessin über Vimoutiers (Tiger 1 Panzer besichtigen) nach Calais zu fahren um dort noch zwei Tage zu bleiben und Mutti dort am Sonntag zu verabschieden. Aber Eins nach dem Anderen.

 2. Tag: Nach einem ausgiebigen Frühstück (auf der Wiese, beim campen schmeckt's am besten) ging es los. Aber erst noch die Db-Absorber aus den Auspufftöpfen entfernt! Damit's knallt! Heute erst mal Ziele in der Nähe (wegen der Poposchonung), in Longues-sur-Mer besichtigten wir die ehemalige Deutsche 15 cm Geschützbatterie. Weiter ging es nach Arromanches-les-Beins, dort liegen heute noch die Pontons von der Landung der Alliierten am 6.Juni 1944 am Strand. Am Atlantik entlang fuhren wir nach Ouistreham, immer wieder hielten wir an um uns Interessantes anzusehen. Am Ziel angekommen, steht mitten im Ort ein mehrstöckiger Bunker, welcher Teil des Atlantikwall war und jetzt ein Museum ist. Zurück zum Zeltplatz, noch schnell unterwegs eingekauft der Transport der Lebensmittel war traditionell wieder sehr abenteuerlich. Der Tag klang mit leckeren Spirituosen (Calvados) aus der Region aus.

3.Tag: in Kurzform: in Cherbourg Atom U-Boot und Meeresmuseum besichtigt, in Quineville das Museum "Frankreich unter Deutscher Besatzung", in St.Marcouf zerstörte Geschützbatterie, Ste. Mere-Eglise Kirche mit Fallschirmspringer, in La Cambe Deutscher Soldatenfriedhof mit 21222 Gräbern, Grandcamp Maisy und Pointe du Hoc Schlachtfelder und Bunker am Omaha Beach,  -  260 km, Abends Pernot-Cola (wenn man erst mal ein paar im Blut hat schmeckt's sogar)

4.Tag: Amerikanischer Soldatenfriedhof in Colleville-sur-Mer mit 9386 Gräbern jedes Grab mit weißem Marmorkreuz (bekannt aus dem Film "Der Soldat James Ryan"), Omaha Beach Schlachtfelder. Den Nachmittag haben wir im Hafen von Port-en-Bessin verbracht. Fisch essen Bier und Wein trinken.

5.Tag: in Bayeux Kathedrale und den Teppich von Bayeux (gestickt im Jahre des Herrn 1080, 70 Meter lang ca 75cm breit zeigt die Eroberung Englands durch die Normannen), 360° Kino in Arromanches und endlich ein Bad im Atlantik und zum Schluß noch das Wrack-Museum in Port-en-Bessin, da gibt es Panzer und Schiffsteile zu sehen ,welche vom Meeresgrund geborgen wurden. Abends haben wir die Getränkereste "entsorgt" um nicht so viel Gepäck transportieren zu müssen wenn es am nächsten Tag nach Calais geht.

6.Tag: Zelte einpacken, Fahrt nach Calais über Vimoutiers, wo es noch einen Deutschen Panzer zu sehen gibt, den legendären Tiger1 ein beeindruckendes Stück Militärtechnik.   Tagesetappe - 506 km, Frankreich ist ein großes Land

7.Tag: in St. Omer die V2 Abschussanlage "la Coupole" besichtigt, Cap Gris Nez die schmalste Stelle im Ärmelkanal, "Batterie Dodt"- eine ehemalige Deutsche 36cm Geschützbatterie und ein 28 cm Eisenbahngeschütz besichtigt, Motorrad fahren im Umland von Calais inkl. Cap Blanc Nez.  Den Rest des Tages haben wir damit verbracht Didi's Geburtstag zu feiern, wir haben uns an den Strand gesetzt und den Sonnenuntergang bei Wein, Bier und verschiedenen anderen Alkoholika genossen.

8.Tag: Heute haben wir uns von Mutti verabschiedet, der ist dann gleich mit der Fähre nach Engeland gefahren. Der Rest der Truppe ist nach Ypern (Belgien) gefahren um dort noch das Museum "In Flanders Fields" zu besichtigen, welches die Geschehnisse des 1.Weltkrieg beinhaltet. Am gleichen Tag ging es noch weiter bis nach Eupen (Belgien), nur noch 11 km vor Aachen. Wir haben dort noch mal übernachtet weil es schon recht spät geworden ist.

9.Tag: Rückfahrt in die Heimat

Zusammjefasst:

9 Tage, 3416 Kilometer, 1164 Fotos, 1 abgebrochenes Blinklicht, 1x Glatze auf'm Hinterreifen, 1 gerissene Packtasche, eine Leichtluftmatratze ohne Luft  -- geile Gegend, längst nicht alles gesehen.

...also noch mal hin! Kommendes Jahr, für 14 Tage, mit der Familie und natürlich mit Motorrad?!